Can’t hurt me – David Goggins

Feedback für David Goggins – Can’t hurt me 2018

 

David Goggins hat eine der bemerkenswertesten und am meisten inspirierenden Geschichten zu bieten, die ich von einer einzelnen Person je gehört habe. 

Zurecht trägt der ehemalige Navy SEAL und Ultratriathlet, den Titel “toughest man alive”. Ganz nebenbei inspiriert er durch seine sture und authentische Art und Weise Millionen von Menschen. 

Bevor wir in die Buchkritik eintauchen, möchte ich euch noch ein paar Eckdaten zu ihm geben: 

  • 47 Jahre alt (Baujahr 1975)
  • schwierige Kindheit wäre noch untertrieben
  • gewalttätiger Vater auf psychischer und physischer Ebene 
  • floh später mit der Mutter in eine kleine Stadt namens Brazil, in der Nähe von Indianapolis im Bundesstaat Indiana
  • der Ku-Klux-Klan marschierte in seiner Kindheit noch durch die Straßen 
  • rassistische Anfeindungen gehörten zur Tagesordnung 

Das erste Mal bekam er sein Leben in den Griff, als er der Air Force beitrat. Dort versuchte er das Auswahlverfahren zum Parajumper (PJ), doch scheiterte . Offiziell aus medizinischen Gründen, doch inoffiziell gab er auf, weil er Angst vor dem Wasser hatte und diesen Abschnitt im Prozess noch einmal wiederholen wollte. Nach seiner Dienstzeit in der Air Force wurde er fett, faul und absolut unmotiviert. Durch eine Navy SEAL Dokumentation im Fernsehen, schöpfte er neue Hoffnung für seinen großen Traum. 

Innerhalb von 3 bis 6 Monaten nahm er dann 106 Pounds, sprich 48 kg ab. Er trainierte 3 bis 4 mal am Tag und aß viel weniger als zuvor. Er schwamm täglich, radelte auf dem Fahrrad zu Hause vor dem Fernseher, steigerte seine Jogging-Einheiten und verpasste keinen Tag mehr im Fitnessstudio. Auf all seinen Fotos sieht man bei ihm nie Hautlappen hängen, was normalerweise bei vielen Menschen der Fall ist. Er erklärt das durch hunderte von Wiederholungen mit geringen Gewichten. So verbrannte er schneller Fett und straffte gleichzeitig die Haut wieder. Seine Ernährung war von nun an gesund, doch arbeitete er permanent in einem Kaloriendefizit. 

Um ein Navy SEAL zu werden, musste er aufgrund von Verletzungen insgesamt dreimal das BUDs Auswahlverfahren inklusive der Höllenwoche in einem Jahr durchlaufen. Bisher ist er der einzige US-Staatsbürger, der das gemacht und beim dritten Mal auch geschafft hat. 

Später, nach seinem Einsatz, absolvierte er noch die Army Ranger School als Jahrgangsbester und bewarb sich zum einen beim SEAL Team SIX sowie bei der Army Delta Force. Er selbst sagt, dass er Teil der Teams bei den SEALs war, doch nie Teil der Bruderschaft wurde. Durch seine wettbewerbsorientierte Art, immer weiter zu machen und immer nach der nächsten Herausforderung zu streben, eckte er auch permanent bei den SEALs an. 

Als seine Kameraden bei der Operation Redwings ums Leben kamen, das ist das, was wir als Verfilmung von “Lone Survivor” mit Mark Wahlberg kennen, wollte er Geld für die Hinterbliebenen sammeln. Also googelte er stumpf nach den 10 härtesten Rennen der Welt. Diese Art von Laufveranstaltungen setzt eine Qualifikation oder gewisse Referenzen voraus. So sollte er doch erstmal in 24 Stunden, 100 Meilen (161 km) oder mehr joggen. Seine Physik entsprach mehr eines Bodybuilders oder Powerlifters, doch definitiv nicht die eines Triathletes. Tatsächlich schaffte er die 100 Meilen in knapp unter 24 Stunden, doch beschrieb er die letzten 30 Meilen als die schlimmsten Schmerzen in seinem gesamten Leben. Etwa einen Monat später trat er schon beim Las Vegas Marathon an und lief diesen in einer Zeit von 3 h 8 min. Für meinen ersten Marathon habe ich 4 ½ Stunden benötigt und war nicht einem Monat davor die 100 Meilen unterwegs am Stück.^^

Von dort an hatte er Blut geleckt und war nicht mehr zu stoppen. Ihr könnt die meisten seiner Läufe googeln unter “Race Calendar David Goggins”. Wenn das nicht durch den Rennveranstaltungen festgehalten worden wäre, könnte man es nicht glauben. Sein persönlicher Rekord liegt bei acht aufeinanderfolgenden Wochenenden jeweils einen 100 Meilen Lauf zu absolvieren. 

Ganz nebenbei hatte er damals noch einen Weltrekord in Klimmzügen aufgestellt mit 4.030 Klimmzügen in 17 Stunden. Im dritten Anlauf klappte es dann. Seine Einstellung nie aufzugeben, ist das, was Millionen von Menschen inspiriert. Für Menschen wie ihn wurde das Wort “Resilienz” = Widerstandsfähigkeit erschaffen. Was umso bemerkenswerter ist, dass er von Geburt an mit einem Loch im Herzen geboren wurde und demnach nie eine uneingeschränkte Eignung von den Ärzten bekommen hätte. Wieder einmal ein Beispiel, was der Geist leisten kann, wenn Dritte ihm nicht einreden, was man kann oder nicht kann. Des Weiteren leidet er unter dem Raynaud’s Phenomenon, bei dem durch kalte Temperaturen die Blutzirkulation in seinen Fingern nicht mehr funktioniert und diese farblich eher nach Absterben aussehen. Doch nichts davon stoppt ihn. Auch Ermüdungsbrüche und Kniee, die komplett im Arsch sind, halten ihn nicht auf. 

Eine seiner Regeln lautet jeden Tag, am besten gleich am Morgen zu machen, was absolut keinen Spaß macht. Er trainiert nicht für spezielle Events, sondern für das Leben. 

Anstatt sich nach seinem Bucherfolg auf den Lorbeeren auszuruhen und von den guten alten Tagen zu erzählen, arbeitet David mittlerweile, wenn er nicht gerade als Speaker auftritt oder tagelang läuft, als Wildland Firefighter. Das sind die tapferen Männer, die bei Waldbränden, kilometerlange Schneisen per Hand graben, kleine Gegenfeuer starten und so die unkontrollierbaren Brände nach und nach zähmen.  

Der Typ ist eine lebende Legende. Für seine Geschichte wollte ihm ein Verlag in der ersten Runde maximal 30.000 $ bieten, wenig später dann ein anderer Verlag 300.000 $. Doch er entschied sich, mit einem Bekannten zusammen seinen eigenen Mini-Verlag zu gründen und so auch unternehmerisch voll ins Schwarze zu treffen. Bis heute hat er schon mehrere Millionen Bücher in unterschiedlichen Sprachen verkauft (New York Times Bestseller).

Vergesst diese YouTube-Motivations-Bühnen-Speaker, lest sein Buch. Noch besser hört euch seine Biografie als Buch / Podcast / Interview an. Für die visuellen Menschen, schaut euch auch gerne die beiden Joe Rogan Podcasts (#1080 und #1212) oder mit Tom Bilyeu an. Wer danach keine Hummeln unterm Arsch vor Tatendrang hat, dem kann ich auch nicht mehr helfen. 

 

6 / 5 Sterne

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